12/06/2024 Leuven – Burundi ist mit einer Fläche von nur knapp 28000 Quadratkilometern eines der kleinsten Länder Afrikas und ist dabei mit fast 12 Millionen Einwohnern dicht besiedelt. Es gilt als ärmstes Land der Welt und ist geprägt durch mehrere Genozide und den Bürgerkrieg, der von 1993 bis 2005 dauerte. Die politische Lage in dem zentralafrikanischen Land ist bis heute instabil, und jederzeit könnte es wieder zu einer Eskalation der Gewalt kommen.
Die Katholische Kirche ist in Burundi noch jung. Erst vor 125 kamen Missionare dorthin. Die ersten wurden getötet. Heute sind rund 60 Prozent der Bevölkerung katholisch, und es ist erfreulich, dass viele Gläubige sehr fromm sind und es zahlreiche Berufungen zum Priestertum und zum Ordensleben gibt. So kann Burundi anderen Ländern, die nicht so reich mit Berufungen gesegnet sind, sogar Missionare schenken. Es ist zudem beeindruckend, dass die Gläubigen trotz ihrer Armut großen Einsatz und bewundernswerte Opferbereitschaft zeigen, damit in ihrer Gemeinde beispielsweise ein Gotteshaus gebaut werden kann.
Der Katholischen Kirche kommt eine wichtige Rolle dabei zu, die Gesellschaft zu versöhnen und die Wunden der Vergangenheit zu heilen, um darauf eine friedliche Zukunft aufzubauen. Diesem Dienst widmen sich auch die Montfortanerpatres in der Pfarrei Bwoga-Chioggia. Die Pfarrgemeinde liegt am Rand der Hauptstadt Gitega und erstreckt sich über drei Elendsviertel der Stadt sowie 38 Dörfer der Umgebung. Pfarrer Jean-Trésor Bafengo und seine Mitbrüder möchten den Einsatz für Frieden und Versöhnung verstärken und den Menschen dabei helfen, „Brücken des Friedens“ zu bauen. Denn es soll nie wieder zu Orgien von Hass und Gewalt kommen, wie es in der Vergangenheit leider allzu oft passiert ist.
Der Pfarrer macht sich besonders um die Jugend Sorgen und berichtet uns: „Die Mehrheit der Bevölkerung ist jung, aber viele Jungen und Mädchen können aufgrund der extremen Armut ihrer Familien und der Folgen von Bürgerkrieg und Genoziden nicht zur Schule gehen. Viele sitzen nur zu Hause herum und sind frustriert. Da sie keine Beschäftigung haben und sich niemand um sie kümmert, stürzen sie sich oft in Gewalt. Wir glauben, dass wir ihnen dadurch, dass wir da sind und sie bei ihren Bemühungen um Versöhnung begleiten, dabei helfen können, Bauleute des Friedens zu werden und in eine Logik der Versöhnung einzutreten, die der Kirche und diesem Land zur Ehre gereichen wird.“ Dazu ist es aber notwendig, Gruppenleiter auszubilden und verschiedene Aktivitäten und Treffen abzuhalten.
Damit die Patres die Orte, die zu der Pfarrei gehören, regelmäßig besuchen können – sowohl für das Versöhnungsprogramm als auch für die Spendung der Sakramente, aber auch für den Dienst an Kranken -, benötigen die Patres dringend ein Auto. Bislang ist die Fortbewegung für sie mehr als schwierig. Wir haben ihnen 24.300 Euro versprochen.
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