Die Kinderbibel, ein Weltbestseller von „Kirche in Not“, wird 40

23/01/2019 Leuven – Die Päpstliche Stiftung „Kirche in Not“ feiert in diesem Jahr den 40. Geburtstag ihrer Kinderbibel „Gott spricht zu seinen Kindern“. Über 51 Millionen Exemplare in 189 Sprachen wurden seither weltweit verteilt.

„Es ist nach menschlichen Maßstäben nicht fassbar, wie vielen Kindern, aber auch Erwachsenen, die Kinderbibel den Weg zu Gott erschlossen hat“, erklärte der Geschäftsführende Präsident der Stiftung, Dr. Thomas Heine-Geldern, zum Jubiläum. In vielen Familien in armen Weltregionen sei die Kinderbibel oft das einzige Buch, das sie je besitzen.

Kinderbibel stillt Sehnsucht nach Gott

„Die Briefe aus den vergangenen 40 Jahren, in denen Kinder, Familien, Bischöfe und Seelsorger für die Kinderbibel danken, zeugen von der tiefen Sehnsucht nach Gott, die dieses Buch nach wie vor stillt“, erklärte Heine-Geldern. „Gott spricht zu seinen Kindern“ ist in 99 Kurzkapitel gegliedert und enthält die wichtigsten Texte des Alten und Neuen Testamentes in kindgerechter Sprache. In der aktuellen Version der Kinderbibel stammen diese von der deutschen Theologin Eleonore Beck (1926-2014). Die spanische Ordensfrau Miren-Sorne Gomez (*1937) malte die farbenprächtigen Illustrationen, die auch vielfach in Religionsunterricht und Katechese Eingang gefunden haben.

„Vater“ der Kinderbibel war der niederländische Prämonstratenser Pater Werenfried van Straaten (1913-2003), der Gründer von „Kirche in Not“. Für 1979 hatten die Vereinten Nationen ein „Jahr des Kindes“ ausgerufen. Dies wurde zur Initialzündung für eine langehegte Idee von Pater Werenfried: „Kinder brauchen so etwas wie eine Kinderbibel, damit das Bild von Jesus in ihren Herzen lebendig wird“, schrieb er damals. „Oft hat die Kirche keine Mittel, eine Kinderbibel in der Muttersprache zu besorgen. Oder die Kirche wird verfolgt und darf solche Schriften nicht herausgeben. Viele Kinder sind so arm, dass sie sich ein Buch nicht leisten können. So wollen wir ihnen eine Kinderbibel schenken.“

Große Nachfrage von Anfang an

Bei der Konferenz der lateinamerikanischen Bischöfe im mexikanischen Puebla Ende Januar 1979, an der auch Papst Johannes Paul II. auf seiner ersten Auslandsreise teilnahm, stellte „Kirche in Not“ die Kinderbibel vor. Der Erfolg war überwältigend: Die Bischöfe bestellten prompt 1,2 Millionen Exemplare in spanischer Sprache. Missionare, Bischöfe und Katechten aus anderen Ländern erfuhren davon und machten weitere Übersetzungen nötig. Heute sind es 189 Sprachversionen – von Afar, das von rund eineinhalb Millionen Angehörigen des gleichnamigen Volks in Äthopien, Eritrea und Dschibuti gesprochen wird, bis zu isiZulu, einer Bantusprache im südlichen Afrika. Regelmäßig kommen neue Übersetzungen hinzu. Schließlich spricht man allein in Afrika über 2000 eigenständige Sprachen. Dort leistet die Kinderbibel bis heute einen wichtigen Beitrag bei der Alphabetisierung.

Von Anfang stellt „Kirche in Not“ in bedürftigen Ländern die Kinderbibel kostenlos zur Verfügung. In wohlhabenderen Ländern deckt der erhobene Preis die Selbstkosten. Zu den am meisten verteilten Exemplaren gehören Ausgaben auf Spanisch (rund 14 Millionen), Portugiesisch (10,3 Millionen), Englisch (2,5 Millionen), Französisch (1,2 Millionen) und dem ostafrikanischen Swahili (950 000). Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion machte ein christlicher Radiosender die Kinderbibel auf Russisch bekannt. „Kirche in Not“ erreichten daraufhin innerhalb kurzer Zeit eine halbe Million Bestellungen.
Auch die Päpste schätzen die Kinderbibel: So hat Papst Benedikt XVI. bei seinem Pastoralbesuch in Brasilien im Mai 2007 die zehnmillionste Ausgabe der Kinderbibel verteilt. Auf Deutsch wurden bis heute rund 500 000 Exemplare (Brasilianische Version) verbreitet.

Von Tobias Lehner

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