Das Wiener Parlament ist rot erleuchtet, Wien, Österreich, Red Wednesday 2023
© Parlamentsdirektion/Victoria Coeln, Das Parlament im Licht der Menschenrechte, 2023, Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf
07/11/2024 Leuven – Kirche in Not (ACN) organisiert Aktivitäten, um am 20. November in mehr als 20 Ländern den „Red Wednesday“ zu begehen. Diese jährliche Veranstaltung will die Verfolgung von Christen in aller Welt und das Grundrecht auf Religionsfreiheit stärker ins Licht rücken.
In Europa, Nord- und Südamerika sowie in Ozeanien wird es in Hunderten von Städten rund 300 von Kirche in Not initiierte Veranstaltungen geben. Was ursprünglich als ein einzelner Tag der Solidarität begann, an dem Kirchen und öffentliche Gebäude rot angestrahlt wurden, hat sich inzwischen in vielen Ländern zu einer einwöchigen oder sogar einmonatigen Veranstaltungsreihe mit Gebetswachen, Zeugnissen, Konferenzen und Ausstellungen entwickelt. Einige Regionen haben für die Veranstaltungsreihe die Bezeichnung „Red Week“ oder „Red November“ eingeführt.
Ein wichtiger Höhepunkt des diesjährigen „Red Wednesday“ ist die Veröffentlichung der jüngsten Ausgabe des Berichtes „Verfolgt und vergessen?“. Der von Kirche in Not erstellte Bericht untersucht die Situation von Christen in 18 Ländern, die im Hinblick auf Verfolgung besonders besorgniserregend sind, und zeigt, dass sich die Bedingungen für Christen in den meisten dieser Länder entweder verschlechtert haben oder gleich geblieben sind. Nur in einem einzigen Land gibt es leichte Anzeichen einer Verbesserung. Der Bericht wurde im Oktober in englisch-, niederländisch- und französischsprachigen Ländern vorgestellt, im Laufe des Novembers werden Fassungen in deutscher, italienischer und spanischer Sprache folgen.
Die Veranstaltungen in Australien werden sich thematisch in erster Linie auf die Verfolgung und das Leid von Christen im Heiligen Land konzentrieren. Insgesamt zweiundzwanzig Diözesen und fünf Eparchien der Ostkirchen in Australien werden das Ereignis auf die eine oder andere Weise würdigen, die meisten werden ihre Hauptkathedralen rot anstrahlen. Damit beteiligen sich doppelt so viele Diözesen wie im Jahr 2023. In diesem Jahr werden erstmals auch zwei Diözesen in Neuseeland beim „Red November“ mitmachen.
In Kanada wird am 20. November eine heilige Messe gefeiert und die Kuppel der Kirche St. Joseph’s Oratory, des weltweit größten Heiligtums des Heiligen Joseph, rot angestrahlt werden. Auch wird es in Toronto eine Vigil zum „Red Wednesday“ geben.
Chile, ein Land, in dem immer wieder Kirchen angezündet werden, und Mexiko, wo Priester getötet wurden, weil sie Unrecht anprangerten und für die Menschenwürde kämpften, werden sich ebenfalls an dieser globalen Initiative beteiligen. In Kolumbien wird Schwester Gloria Narvaez, die in Mali von Terroristen entführt worden war, ihr Zeugnis teilen.
Europa in Rot
Die meisten Aktivitäten und Veranstaltungen zum „Red Wednesday“ finden in Europa statt. In den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland werden Hunderte von Kirchen in rotem Licht erstrahlen. In Deutschland wird die Initiative auch eine ökumenische Ausrichtung haben. Unter anderem wird die bekannte christliche Band Koenige & Priester ein Konzert geben, zu dem 1200 Zuschauer erwartet werden und das auf katholischen und anderen christlichen TV- und Radiosendern im Live-Stream zu sehen und hören sein wird. Am Donnerstag, den 21. November folgt in der Diözese Fulda die offizielle Vorstellung des Berichtes „Verfolgt und vergessen?“, die im Live-Stream verfolgt werden kann.
Seit einigen Jahren findet in Frankreich eine „Nacht der Zeugen“ statt, in der Opfer von religiöser Verfolgung Zeugnis ablegen. In diesem Jahr wird diese Veranstaltung zum ersten Mal während der „Red Week“ stattfinden. Die „Nacht der Zeugen“ wird zusammen mit einer Ausstellung über Christenverfolgung mehrere französische Kathedralen besuchen. Kirche in Not Frankreich wird sein Hauptaugenmerk auf die Situation in Armenien, Pakistan und Burkina Faso legen.
Spanien wird in diesem Jahr ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zum „Red Wednesday“ anbieten, unter anderem eine Wanderausstellung mit dem Titel „Die Schönheit des Martyriums“. Die Ausstellung wird in Madrid, Sevilla und Saragossa zu sehen sein, bevor sie in verschiedenen Diözesen und katholischen Universitäten im ganzen Land gezeigt wird. Die Kathedrale von Almudena, die Sagrada Familia und die Basilika von Covadonga werden rot angestrahlt sein, ebenso wie das Amphitheater in Tarragona, das als Ort der christlichen Märtyrer in den ersten Jahrhunderten von großer symbolischer Bedeutung ist.
Im Vereinigten Königreich beteiligen sich katholische Schulen seit einigen Jahren aktiv am „Red Wednesday“. In diesem Jahr bietet Kirche in Not verschiedenen Schulen die Möglichkeit, im Rahmen eines einstündigen Live-Streams zu zeigen, mit welchen Aktionen sie auf das Thema Christenverfolgung aufmerksam gemacht haben. Am Abend des 20. November wird in der Oratorianerkirche Unbeflecktes Herz Mariä in London die alljährliche heilige Messe zum Red Wednesday stattfinden, in deren Rahmen die Auszeichnung „Courage to be a Christian“ (Mut zum Christsein) verliehen wird. Darüber hinaus wird das britische Nationalbüro von Kirche in Not Veranstaltungen im Palace of Westminster, dem Sitz des britischen Parlaments, sowie im schottischen Parlament durchführen, um auf die Nöte von Christen und insbesondere von Kindern aufmerksam zu machen, die aufgrund von kriegerischen Auseinandersetzungen und Verfolgung auf der ganzen Welt aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
Am 20. November werden vierundzwanzig der sechsundzwanzig Kathedralen Irlands rot angestrahlt werden, ebenso wie die weltweit größte Statue des Heiligen Patrick auf dem Berg Slieve Patrick. Irlands Marienheiligtum in Knock, die Basilika Unserer Lieben Frau, Königin von Irland, wird ebenfalls illuminiert sein, um im Rahmen der irischen „Woche des Zeugnisses“ auf die Christenverfolgung in aller Welt hinzuweisen.
Veranstaltungen zum „Red Wednesday“ sind in vielen anderen Ländern geplant, darunter Portugal, die Slowakei, Österreich, Italien, Belgien, Malta, und die Philippinen.
Für Belgien wird nächste Woche auf dieser Webseite eine Übersichtskarte der teilnehmenden Kirchen verfügbar sein.