Ukraine: Heilung von Wunden in Kriegszeiten

26/02/2024 Leuven – Im ganzen Land unterstützt die Kirche die Bevölkerung der Ukraine. Im Osten und Süden der Ukraine dienen Gemeinden und Klöster als humanitäre Zentren, die Menschen in Not helfen und ihnen eine sichere Zuflucht bieten. Im Westen der Ukraine haben diese Klöster und Gemeinden ihre Türen für die Binnenflüchtlinge geöffnet und bieten ihnen Obdach und Mahlzeiten, aber auch geistliche und psychologische Hilfe in diesen schweren Zeiten.

Diverse Gebiete wie die Exarchate von Donezk, Charkiw und Odessa sowie das Erzbistum Kiew sind auch weiterhin sehr gefährliche Regionen, in denen Priester und Ordensleute oft ihr Leben riskieren. Sie entscheiden sich dafür, bei der leidenden Bevölkerung zu bleiben, sodass sie täglich die Gewalt der Kämpfe, den Verlust geliebter Menschen und große Angst erleben. Trotz ihres unerschütterlichen Glaubens benötigen sie psychologische Hilfe, um sich zu stärken, aber auch um ihren Gläubigen so gut wie möglich zur Seite zu stehen.

Traumaheilung hat für die Kirche in der Ukraine höchste Priorität. „Die Seelsorge für die Menschen ist unsere Hauptaufgabe, insbesondere die Heilung der Wunden der Menschen“, sagte Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche. Normalerweise könnten diese Probleme anderen Fachleuten überlassen werden, aber es gibt einen historischen Grund, warum dies in der Ukraine nicht einfach ist. „Das ukrainische Volk hat Angst davor, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil die Psychologie in der Sowjetunion als Instrument staatlicher Unterdrückung eingesetzt wurde. Wenn Menschen ein Problem haben, wenden sie sich zunächst an einen Priester. Wir müssen die Priester auf diese Art der geistlichen Führung vorbereiten. Dies ist ein erster Schritt hin zu weiterer klinischer oder psychologischer Hilfe.

Die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine hat ein Bildungsprogramm für alle Priester und Ordensleute sowie für alle anderen Menschen entwickelt, die die leidende Bevölkerung unterstützen. Ziel des Programms „Heilung von Kriegstraumata“ ist es, die Teilnehmer darüber zu informieren, wie sie auf Kriegstraumata angemessen reagieren können und wie sie Menschen helfen können, die an posttraumatischen Belastungsstörungen oder anderen psychologischen und spirituellen Problemen leiden. Dieses Programm umfasst drei Projekte mit einer Laufzeit von September 2023 bis August 2024. Dabei handelt es sich um drei Bildungsinitiativen für Laien, Lehrer und Leiter religiöser Einrichtungen.

Kirche in Not hat für diese drei Bildungsprogramme Unterstützung in Höhe von 121.000 Euro zugesagt.

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